Caterham Roadsport

Der Kontakt zum Verkäufer des Roadsport war freundlich, aber für einen generell nicht endlos geduldigen Menschen wie mich etwas schwierig. Manchmal kamen schnelle Antworten, dann tagelang nichts. Meine Kaufzusage kam relativ schnell, da sowohl die Geschichte des Autos als auch der Verkäufer selbst sehr glaubwürdig klangen, aber unsere gesamte Kommunikation lief die ersten eineinhalb Wochen nur per Kleinanzeigen-Nachrichten. Meine Telefonnummer hatte ich schon bekannt gegeben, aber nichts.

Geld war schon bereit, doch von Freitag bis Dienstag kein Sterbenswörtchen – ich war schon sehr frustriert. Mein sehr oldtimeraffiner und in diesem Metier auch sehr erfahrener Kollege Wolfgang meinte nur: „Na wo ist das Problem? Du hast den Namen und die Anschrift.“ Er brauchte keine ganze Minute, um die Telefonnummer im öffentlichen deutschen Telefonbuch herauszufinden. Ja, da hätte ich auch drauf kommen können…

Beim zweiten Versuch erreichte ich dann auch schon den Fahrzeugbesitzer, den Vater des Verkäufers. Er war wusste bereits von mir, dass ich das Auto schon bald nach Österreich holen würde und hat mir dann sehr ausführlich erzählt, wie traurig er wäre, das Auto nun aus Altersgründen abgeben zu müssen. Es sein sein 7. Seven und der Beste, den er je hatte.
Also damit habe ich nicht gerechnet. Ich bat dann noch um Rückruf seines Sohnes, damit man die Details der Abholung ausmachen könne.

Und fortan lief es wie am Schnürchen!
Super freundlicher Kontakt, Termin geht klar, er hält sich den Tag frei, damit ich keinen Stress habe. Mein Kollege im Büro meinte auch sogleich, Zugfahrzeug kannst von mir aus der Testflotte haben, die brauchen eh Kilometer, Anhänger ist umso besser, Wolfgang war ebenfalls so lieb und hat mir schon den geschlossenen Fahrzeugtransportanhänger reserviert und meine Frau war auch sofort dabei.

Also planten wir unseren Roadtrip zum Roadsport!
Start Freitag Mittag nach Jesenwang zu Niene, Theresa, Mias und Matthias, Samstag dann rauf nach Mannheim (ein breiter Weg…) und am Rückweg noch bei Abstatt nähe Stuttgart den VM77 für Martin besichtigen. Übernachtung wieder bei unseren lieben Freunden in Jesenwang und am Sonntag nach Hause

Und so machten wir das dann auch!
Die Strecke bis Jesenwang zog sich unglaublich dank Ferienende in Deutschland, der Verkehr war kein Brösel, aber das Zugfahrzeug zog den mächtigen Hänger geradezu stoisch hinter sich her und irgendwann kamen wir dann zwar müde, aber glücklich bei unseren Freunden an. Das Wiedersehen ist immer wieder eine große Freude, oft denk ich mir, warum ist´s nur so weit, aber diese Freundschaft übersteht auch die Distanz ganz locker. Habe es dann im Hof gleich mal geschafft, mich mit Zugfahrzeug samt Hänger so ungünstig einzubauen… ach, darüber reden wir ein Andermal.

Am Samstag dann der nächste Sprint nach Mannheim rauf. Genau 375km…
Und da stand er nun:

Der Verkäufer hat absolut nicht zu viel versprochen – der Caterham ist einfach ein Traum! Nicht übergepflegt, sondern einfach in einem sehr schönen Zustand, ein bisschen Patina, aber nicht zu viel, genau der Look, den ich haben wollte. Und hätte ich mir einen in nagelneu konfigurieren können, das wäre wahrscheinlich rausgekommen. Oder babyblau mit orangen Streifen 😉

Besichtigung der Technik., alles fein, auf einen ausgehärteten und damit leckenden Schlauch wurde ich sofort hingewiesen – ausgesprochen fair.

Da ich per Mail schon zugesagt hatte und das Auto sowohl preislich sehr angemessen war als auch der Zustand keinerlei Kritik gerechtfertigt hätte, verhandelte ich auch kein bisschen am Preis, sondern der Bursche wurde aufgeladen und durfte mit!

Nach den Papierformalitäten sowie der Begleichung des Kaufpreises ging es gleich weiter zum nächsten Zwischenstopp – der Besichtigung des VM77 für Martin, der dieses Wochenende leider nicht mitkonnte (das tat ihm eh sehr leid).

ZUR VM77 BESICHTIGUNG

Mach dem Abstecher nach Abstatt fuhren wir wieder Richtung Jesenwang, Uschi war aufgrund der roten Warnmeldung TANKEN etwas nervös und wir haben dann doch gleich noch 86L in den 90L Tank gefüllt – 5km vor Jesenwang 😉

Abends wurde das mit einem Essen und einem Bierchen gefeiert, aber lange hielten wir nicht durch, war doch anstrengend.

Am Sonntag ging es dann nach Hause, der Caterham darf einstweilen mal bei Martin parken , da noch einige Kleinigkeiten zu erledigen sind bevor man die Typisierung angeht.

Wir wurden ganz aufgeregt empfangen, ganz vorne mein Patenkind Flo, der es auch kaum erwarten konnte, Onkel Bernhard´s neues Spielzeug zu sehen:

Und so brausten wir zu den Klängen von „Favourite Game“ von den Cardigans ein, welches Martin und mich immer an stundenlange Sessions an der Playstation bei Gran Turismo erinnert wird. Das Abladen erwiese sich gleich wie das Aufladen aufgrund der quasi nicht vorhandenen Bodenfreiheit als etwas tricky, konnte aber schnell gemeistert werden und einmal um den Block musste schnell sein mit Martin am Beifahrersitz. Vom Zwischenstopp in Abstatt durften die Kids übrigens nichts erfahren, das ist noch STRENG GEHEIM!