Big steps forward

Die Anfertigung von Kleinteilen ist zeitaufwändig – aber Martin sei dank – eine endend wollende Tätigkeit. Die ausgewählten Stoßdämpfer der Harley Sportster passen nahezu perfekt, aber die unteren Befestigungsaugen sind deutlich breiter. Flach schleifen wollen wir sie nicht, also mussten spezielle Befestigungen her. Edelstahlschrauben M14 als Basis erwiesen sich als tauglich, kürzen und eine Kernbohrung sowie ein M10x1,25 Innengewinde später ergaben diese Teile formidable Befestigungen, welche auch optisch was hermachen.

Kleines Teil mit großer Wirkung und Funktion. An einem der oberen Gefestigungsgewinde musste ebenso eine Reparatur durchgeführt werden – das alte Gewinde abflexen, den verbleibenden Stumpf planen, eine Bohrschablone auf der Drehbank anfertigen (wie konnten wir überhaupt leben ohne Martins neue Drehbank? Best invest ever!), den von KEDO bezogenen Reparaturgewindestift eingeklebt und wieder was erledigt.

Anschließend die nächsten bestellten Teile an die Baustelle geschraubt: Halter für den Scheinwerfer:

Die Position des Drehzahlmessers ist hmmm noch optimierbar, da bin ich noch nicht zufrieden. Das Zündschloß hat ebenso kaum Platz an der Gabelbrücke und wird weichen müssen für die gewünschte puristische Optik. An Rückspiegel und Blinker mag ich noch gar nicht denken…

Weiters wurde Batteriebox, Airbox, CDI, Laderegler, Seitendeckelschloß uvm. montiert, das Hinterrad eingebaut, die Kette gespannt, der gepulverte Kettenschutz (ein nicht ganz schlankes Originalteil – aber ich möchte Probleme bei der Abnahme vermeiden), die Federbeine, die Drehmomentstütze für die hintere Trommelbremse und die Bremsbetätigung montiert. Diese Ecke hat mich auch beim Aufbau meiner W N C geärgert und hier war es wieder so. Yamaha hat hier über die Jahre mehrere Varianten verbaut, welche untereinander nicht wirklich kompatibel sind. Diesmal hatte ich Glück und nicht die ultraseltene Lösung einer ganz frühen 78er 2J4, sondern eben eine geläufige 86er 48T. Trotzdem – ohne angefertigte Teile wäre es auch hier nicht gegangen, Schuld daran war wie so oft die Tatsache, das hier nicht aus einem kompletten Motorrad ein restauriertes Objekt entstehen sollte, sondern aus einem Teilelager, welches nie vollständig ist.

Aber man kann scih schon was vorstellen.

Ja – gefällt. Zum Schluß des gelungenen Abends dann noch den Kabelbaum mal drangehängt und festgestellt, dass auf den ersten Blick mal nichts fehlt. Neu bewickelt wird er trotzdem – im Moment ist er einfach nur dem Motorrad unwürdig und wurde deshalb auch nicht fotografisch festgehalten.