FERTIG

Ein fertiges Projekt macht immer glücklich – und dieses ganz besonders. Noch nie habe ich so viel positive Rückmeldung bekommen, noch nie so viele nach oben gereckte Daumen.

Aber – sie ist auch wunderschön geworden und – danke an Margit – genial in Szene gesetzt.

Genug der Worte – lasst Bilder sprechen:

Und noch ein paar Daten:

Modell: Yamaha SR 500
Baujahr: 1986
Motor: 499cm³, 34PS, luftgekühlt, 1 Zylinder, 2 Ventile – mehr braucht´s net
Details: Zu viele, um alle zu beschreiben

Glatt!

Nachdem die Ausbildung zum Lackierer ja 3 1/2 Jahre Lehrzeit dauert, ist bei meinen Lackierungen etwas Nacharbeit notwendig, um zum Rest des Motorrades zu passen.

Ergo ist nass schleifen mit 3000er Schleifpapier und anschließendes Polieren auf Hochglanz angesagt. Dies kann man bis zum Exzess treiben, ich habe es bei einem für mein Dafürhalten sehr guten Ergebnis belassen, aber die Auflösung heutiger Digitalkameras ist da gnadenlos und zeigt – es ginge noch minimal mehr. Allerdings – mein Auge sieht es nicht (=Alterserscheinung).

Der gepulverte Heckabschluss – auch Loop genannt – sieht auch sehr fein aus.

Mit den nun glänzenden Deckeln sieht das Mopped schon sehr lecker aus. Inzwischen ist die Sitzbank auch wieder sauber bezogen und die letzten Schritte nähern sich.

Ein verchromter Tankdeckel passt leider meines Erachtens auch nicht zu diesem Look, auch ist der im Fundus vorhandene leider alles andere als perfekt gewesen – mit der Drahtbürste den Chrom runter und Rostentferner, damit nichts aus den Poren aufsteigt.

Wird dann final mit den Schutzblechen schwarz seidenglänzend.

Das Heck!

Ja, wir nähern uns den letzten Zügen. Der Motor wurde gründlich beölt, was bei einer SR zumindest den Schilderungen diverser Foren nach eher aufwändig ist. Ergo mittels Ölpumpflasche (extra gekauft)

zuerst das Ölfiltergehäuse über die Entlüftungsschraube gründlich geflutet und anschließend den restlichen ersten Liter oben in den Zylinderkopf gepumpt. Der Rest der benötigten Ölmenge kam in den Rahmenöltank.

Weiter ging es bei der Elektrik, nachdem sich das bestellte Rohr, mit welchem ich den Krümmer verlängern wollte, als nicht geeignet erwies und die finale Auspuffmontage so vereitelte. Also auf die Bestellliste bei KEDO, die haben das GUTE ZEUGS.

Martin war inzwischen sehr fleißig beim Rahmenheck. Als ich in die Werkstatt kam, war die Sitzbank bereits teilzerlegt, angesägt, mit Blech verstärkt und an die Form des Rahmens inklusive dem Rahmenloop angepasst. Ohne Martin wäre ich es echt nicht.

Die Konstruktion der Sitzbankbefestigung ist so simpel wie klever und dient auch dem neuen hinteren Kotblech als Haltepunkt.

Martin – uneitel und fotoscheu.
Der Bezug der Sitzbank muss noch neu befestigt werden – so bleibt das nicht.

Die Heckansicht ist ein Highlight geworden. Jetzt noch die Farbe dazu und es ist richtig lecker.

Vorne hab ich einstweilen Elektrik gemacht. Die Batterie ist sauber verkabelt, bis auf die Hupe und den Tacho samt Kontrollleuchten ist alles angeschlossen und das billige Relais von Amazon funktioniert natürlich NICHT wunschgemäß in Verbindung mit den LED Blinkern. Dafür hab ich mich an der Drehbank betätigt und zwei Stopfen gedreht, der eine trägt den kleinen Taster für den Motogadget Tacho, der zweite ist nur um das Loch in der Gabelbrücke zu schließen – der ist am Foto noch nicht drauf weil noch nicht fertig – irgendwann war es halb 12…

Die neuen Lenkergriffe gefallen endlich JEDEM und dürfen bleiben. Hätte jetzt 3 Satz Lenkergummis abzugeben…

Aber gesamt gesehen wird dieses Motorrad wirklich ein Eyecatcher. Kennzeichen wird leider noch notwendig 🙁

Aber auch dafür ist schon etwas im Laufen – more to come.

Und die Werkstatt darf endlich schlafen gehen… 23:37…

Danke Martin für Alles!

Neues Jahr und weiter geht´s

So, Weihnachtspause beendet, genug dem faulen Dasein – die SR muss fertig werden, Hias wohnt schon im Haus, da braucht er sein Motorrad bald mal fürs Wohnzimmer oder so.

Ging gut vorwärts gestern:

Krümmer montiert, muss noch mit Auspuffband umwickelt werden, Vergaser montiert (wer jemals bei einer SR den Gaser montieren musste, weiß, das dies quasi ne Strafarbeit ist), Sitzbankbefestigung vorne (Martin´s Werk und wer ihn kennt kann erahnen, wie genial die ist), Rahmenloop angepasst und – für mich am Wichtigsten – rausgefunden, was an der Elektrik nicht wollte. Erkenntnis: Man KANN an der SR CDI und Laderegler vertauscht anstecken, selber 6 poliger Stecker… Gut, das ich mit einem Labornetzteil getestet habe, da dürfte nichts kaputt gegangen sein. Trotzdem ärgerlich, habe den halben schon umwickelten Kabelbaum wieder ausgezogen…

Na ja, es gibt Schlimmeres.

Bilder:

Elektrik…

An und für sich dachte immer, ich mag Elektrik, ich KANN Elektrik. Ergo kann das Verlegen des Zündschlosses nach unten ja überhaupt kein Problem darstellen oder? Na ja, das Labornetzteil meint was Anderes – Kurzschluß beio Zündung ein.

KAS! Also mal den Vergaser überholen – alle Membranen waren morsch:

KEDO hat eh wie immer superschnell geliefert, das wievielte Packerl das war, hab ich nicht mehr mitgezählt…

Sitzbank mal draufhalten:

SCHÖÖÖÖN

Die lange Nacht der Schraubenschlüssel

Ich gebe es zu – der Titel ist abgekupfert von der www.rareforcare.blog. Seite ist wirklich empfehlenswert – Surftipp. Leider ist die Benefizaktion schon vorbei, meine Werbung kommt zu spät.

Gestern wurde seit langem erstmals der Tank wieder probeweise montiert – die Schutzfolie am schönen Lack hab ich aber belassen – wäre schade, wenn da was passiert.

Auch der Motogadget Tiny fand seinen finalen Platz, der Zeit und der Faulheit geschuldet mit einem fertigen Tachohalter von Two Hand Motorcycles. Hätte man ohne Probleme selbst machen können, aber fertig ist halt schneller. Ist aber auch wirklich dezent gemacht. Kleines Schmackerl: die beigefügten M3 Schräubchen zu Tachomontage waren allesamt zu lang, nur die dem Tiny ohnedies beiliegenden Schrauben passten. Somit schaut die Front schon sehr komplett aus, viel mehr wird hier auch nicht mehr passieren. Okay – Rückspiegel und Blinker müssen ja leider…

Unendlich dezent und puristisch die Fahrerperspektive.

Kurbelgehäuseentlüftung und Ölrücklaufleitung fanden auch ihren angestammten Platz.

Und dann kommt, was jedem Motorradbauer Freude bereitet – dem Einen mehr, dem Anderen weniger – der Kabelbaum. Einen hatte ich noch am Dachboden, diesen hatte ich beim Aufbau meiner W N C damals als „nicht ganz so toll“ ausgemustert – warum weiß ich heute nicht mehr – denn der Kabelbaum ist absolut top. Nur die Bewicklung war nicht mehr so prickelnd, Isolierband hält leider keine 33 Jahre.

Heutzutage gibt es zum Glück wunderbare Wickelbänder für Kabelbäume, erstmal musste ich aber die Verkabelung des Zündschloßes nach unten verlegen, was keine sehr schwere Aufgabe ist. Zündschloß nach unten deshalb, weil oben der Tiny sitzt und auch der cleane Look kein Zündschloß an der Gabebrücke benötigt.

Martin hat ganz nebenbei den Krümmer repariert und der Endtopf durfte mal probeweise Platz nehmen. Lasst Euch überraschen, da wird optisch super.

Ja wird definitiv schön

Auspuffanlage

Ist immer irgendwie ein Teil, welches ein bisschen stiefmütterlich behandelt wird bei so einem Aufbau – einfach weil man eh bis zum Schluß gut dran kommt.

Hier muss ich ein bisschen dem Low-Budget Gedanken frönen: Die alte, gebrauchte Abgasanlage mal als Basis genommen und mit einen Endtopf aus dem Internet kombiniert.

Dämpfung ist hier – auch natürlich mangels Volumen – Mangelware. Ein DB-Eater ist auch bereits bestellt, sollte ein halbwegs erträgliche Geräuschkulisse ermöglichen. Ob aber dieser Endtop so eintragungsfähig ist steht in den Sternen.

Eben deshalb wird der noch existente Originalendtopf soweit restauriert, das für die erforderliche TÜV-Abnahme wahlweise dieser montiert werden kann.

Der Krümmer hingegen war bei näherem Hinsehen in erstaunlich gutem Zustand und muss nur optisch ein bisschen getuned werden – Bilder demnächst.

Es wird!

Schön langsam wird es echt was. Der kleine Tacho passt perfekt:

Kaum baut man die Bremsanlenkung RICHTIG herum zusammen, schaut es auch gleich wie gewollt aus:

So sah es falsch rum aus – lustigerweise hatte ich an der W N C an exakt der selben Stelle auch mehrfach Schrauberbedarf.

Und eine erste Sitzprobe war auch gleich drin:

Leider geil. Bin ich froh, dass ich den zukünftigen Besitzter ECHT mag 😉

Vergaserreinigung

Irgendwann muss auch eine Gemischaufbereitung in das Mopped – klar. Der dafür vorgesehene Vergaser liegt auch schon rum – nur so etwas verbaue ich nicht ohne gründliche Reinigung.

Ein großes Ultraschallbad ist glücklicherweise in meinem Besitz, der von mir präferierte Loctite-Reiniger jedoch stößt zuweilen in meinem Haushalt auf Naserümpfen weil „der stinkt“.

Ein Mitglied der SR Community hat aber eine andere Lösung: 4 Stunden bei 60°C mit einem Geschirrspültab. Eigentlich logisch – das Zeug reinigt und entfettet wie nur was – also warum nicht.

Ich habe das trotzdem im Ultraschallbad gemacht, dort sind die 60°C konstant kein Problem, zwischendurch immer wieder mal 5min Ultraschall aufgedreht.

Das schmutzige Abwasser zeigte dann auch ganz klar den Erfolg des Unterfangens, die Teile kamen schön sauber und vor allem angenehm anzugreifen aus dem Bad, wurden aber umgehend dünn mit WD40 eingenebelt – sicher ist sicher.

Nun warte ich nur noch auf die nächste KEDO Bestellung, dort sind dann auch die neuen Vergaserschrauben drinnen, Innensechskant sind doch am Vergaser wesentlich besser handhabbar als die eher weichen Kreuzschlitzschrauben, die Mikuni immer verbaut.

Eitelkeiten

Irgendwann kommt beim Zusammenbau dann der Moment, wo man eigentlich alles beinander hat, es passt sogar und trotzdem denkt man sich – NEIN.

Nein, das geht so nicht, es gefällt mir nicht. Hier haben es Menschen, die nur ein Fahrzeug restaurieren einfacher, so sie dem Original folgen, die Teile noch verfügbar und deren Zustand in Ordnung sind, wenn man aber ein Fahrzeug nach eigenem Gusto aufbaut – auf neudeutsch customized – dann kann es eben passieren, das man vom Plan abweichen muss. Und so war es auch hier.

Dienstags mal alles rund um die Gabel montiert. Der kleine Scheinwerfer im Bates-Style mit der blauen Fernlichtkontrolle ist ein Traum, klein, zierlich und der Designvorlage nachempfunden (ja, es gibt eine Designvorlage, macht Vieles einfacher), aber das gewählte Kombiinstrument (Drehzahlmesser analog, Geschwindigkeit und Kilometerstand digital sowie die notwendigen Warnleuchten als Lampen) mit 86mm Durchmesser und etwas ausladendem Halter verdeckte den freien Blick darauf.

Das Zündschloß hätte zwar noch Platz an angestammter Stelle, aber dann ist der Anblick endgültig überladen und der puristische Look dahin.

Nein, das muss anders gehen.

An der W N C sitzt ein zugegebenermassen unanständig teures Kombiinstrument der deutschen Firma Motogadget. Die Qualität sucht Seinesgleichen, diese Komponenten sind einfach traumhaft schön. Diese Firma produziert auch einen wunderbar kleinen Tacho namens Tiny, welcher auch gleich die Kontrollleuchten beinhalten und die notwendige ABE, welche Matthias eine problemlose Abnahme der SR ermöglichen sollte.

Tja, nach einem Tag des Grübelns und einer schlaflosen Nacht dann die Entscheidung: Ein Tiny muss her. Ja, ist unanständig teuer, ja, von Tumbleton&Twist gibt es ebenfalls ein 49mm Instrument, aber wiederrum „for racetrack only“ und Motogadget ist halt einfach ein bissl edler. Also was solls – gekauft und hier ist das gute Stück:

Leider geil…